Friedhof Hamburg-Ohlsdorf: der zweite Gastfriedhof in diesem Blog. Ich habe Ohlsdorf im Juni 2016 während einer Hamburg Reise besucht. Ohlsdorf ist ein Friedhof der Superlative. Der 1877 eingeweihte Friedhof gilt mit einer Fläche von 389 Hektar als größter Parkfriedhof der Welt.
Auf dem Friedhofsgelände verkehren zwei Buslinien und das adäquate Fortbewegungsmittel ist eigentlich das Fahrrad und nicht der Wanderschuh. Ich habe vier Stunden auf dem Friedhof verbracht und dabei nur dessen nordöstliche Ecke erkunden können. Man könnte hier problemlos Mehrtageswanderungen unternehmen. Dies werde ich eines Tages auch mal angehen :-)!
Ohlsdorf ist ein Parkfriedhof, angelegt im Stile eines englischen Landschaftsgartens. Ganz ein Kind des späten bürgerlichen 19. Jahrhunderts, ist er landschaftsarchitektonisch so gestaltet, dass er dem Flaneur /Besucher ein abwechslungsreiches „Blickerlebnis“ bietet. Sich öffnende Blickachsen, lauschige kleine Winkel die zum Verweilen einladen, gewundene Wege, kleine Teiche über die sich zierliche Brücken spannen und eine geschickt angelegte Bepflanzung erzeugen ein großartiges Gesamtkunstwerk aus Zentralfriedhof, Kunst und Natur.
Heute gehen die Besucher des Friedhofs den unterschiedlichsten Beschäftigungen nach und hängen den verschiedensten Professionen an: Es gibt Jogger, Spaziergänger, Vogelkundler, Gartenliebhaber, Fotografen, Kunsthistoriker und Touristen um nur ein paar aufzuzählen.
Hierzu noch eine kleine Anekdote. Als ich auf den Friedhof kam, war ich mal wieder sehr schlampig vorbereitet. Ich wusste nur dass er groß… wirklich sehr groß war und dass ich ohne Tipps und Lageplan keine Chance haben würde den historischen Teil zu finden. Also suchte ich das kleine zum Friedhof gehörende Museum auf. Die Mitarbeiterinnen waren gerade dabei das Museum zu schließen, halfen mir aber noch freundlicher Weise mit Lageplan und einer groben Richtungsbeschreibung aus.
Aber vorher wollten Sie wissen ob ich zum Grab von Helmut Schmidt wollte? Denn dessen Lage würden Sie nicht mehr verraten, da an seinem Grab einfach zu viele Zigaretten und Labskaus abgelegt würden.
Alle Infos zu Ohlsdorf findet Ihr auf der Webseite des Friedhofs (Geschichte, Führungen, eine beeindruckende Statistik, etc.)
An Literatur empfehle ich: Fischer, Norbert. „Vom Gottesacker zum Krematorium“, Köln; Weimar; Wien; Bölau, 1996